Morbus Parkinson
Das Parkinson-Syndrom ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Die ersten Symptome treten oft erst nach dem 50. Lebensjahr auf, die Spitze der Erkrankungshäufigkeit liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. In Deutschland leiden aktuell etwa 400 000 Menschen an dieser Erkrankung.
Die Symptome einer Parkinson-Krankheit können in motorische, d.h. die Bewegung betreffende, und nicht motorische Symptome unterteilt werden. Als erste motorische Symptome des Morbus Parkinson treten oft Schmerzen im Bereich der Muskulatur auf, und es zeigt sich eine Verlangsamung und Verarmung der Bewegungen (sogenannte Bradykinese oder Akinese). Häufig ist zunächst nur eine Körperseite betroffen. Zusätzlich sollte mindestens eines der weiteren Hauptsymptome vorliegen: Rigor (Steifheit der Muskulatur), Ruhetremor (Ruhezittern) sowie eine posturale Instabilität (Gleichgewichtsstörungen). Diese Symptome sind nicht bei allen Betroffenen in gleicher Weise vorhanden.
Neben den motorischen Symptomen können auch nicht motorische Symptome auftreten: sensorische Symptome wie Gefühlsstörungen, vegetative Symptome (Störungen der Blutdruck- und Wärmeregulation, der Harnblase und der sexuellen Funktionen). Es finden sich zudem psychische Symptome wie Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen mit Alpträumen. Kognitive Symptome wie eine Bradyphrenie (verlangsamtes Denken) oder auch eine leichte kognitive Störung bis hin zu einer Demenz (allgemeiner Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit) können ebenfalls auftreten.
In unserer neurologischen Praxis erfolgen zur Einordnung des Krankheitsbilds eine ausführliche Erhebung der Krankheitsgeschichte, eine umfassende, körperliche neurologische Untersuchung sowie je nach Notwendigkeit weitere neurophysiologische und neuropsychologische Untersuchungen.
In aller Regel ist die Erkrankung bereits in der klinischen Untersuchung diagnostizierbar. In manchen Fällen wird eventuell eine spezielle Bildgebung zur Diagnosesicherung notwendig sein. Eine frühzeitige und auf den Patienten zugeschnittene medikamentöse Therapie, begleitet durch Therapien wie spezielle Physio- und Ergotherapie und Logopädie haben somit das Ziel, die Beweglichkeit und damit auch die Lebensqualität so lange wie möglich
stabil zu halten.